Berliner Fahrradschau

Art & Culture: Carlos Fernandez Laser

Carlos Fernandez Laser ist Fotograf mit Base in Hamburg und liebt es unterwegs zu sein. Seine fotografischen Wurzeln liegen im BMX fahren und am Bühnenrand von Punkbands. Heute ist er international für Werbe und Modekunden unterwegs oder fährt selber mit dem Rad durch fremde Länder.

Was wirst Du auf der Fahrradschau zeigen und was ist die Story dahinter?

„THE JAPANESE ODYSSEY – Wenn es in Japan regnet…“ zeigt meine Reise mit Philipp Lee Heidrich auf der Japanese Odyssey, einem Longdistance-Brevet – also in einer Etappe quer durch Japan. Der erste Tag startete bei einem wunderbaren Sonnenaufgang und traumhaftem Wetter… dann kamen zwei Taifune und der Regen begann…

Von Lissabon nach Marrakesch, von Warschau nach Helsinki – das alles auf ein
em Fixie! Und jetzt mit Schaltung einmal quer durch Japan. Was ist der besondere Reiz mit dem Rad zu reisen?

Man ist schneller als zu Fuß, aber nicht so schnell wie mit einem Kraftfahrzeug, bei dem einem als Fahrer nicht viel Zeit bleibt, neben dem Steuern die Umgebung wahrzunehmen und zu genießen. Auf dem Rad kann man sich einfach wunderbar mit den vielen Eindrücken auseinandersetzen und sie aufsaugen. Und wenn man an einen Ort kommt, wird man meist herzlichst willkommen geheißen. Auf Reisen kann man mit dem Rad wirklich tief in andere Welten eintauchen.

Bist du irgendwann selbst mal an deine Grenzen gekommen?

Philipp hat irgendwann mal am siebten Tag Regen gesagt: „Es ist nur der Kopf der einen limitiert.“ Ich denke bis zu einem gewissen Grad hat er da Recht. Klar geht es einem irgendwann schlichtweg tierisch gegen den Zeiger, dauerhaft nass zu sein und Berge rauf zu schwimmen, aber es ging immer weiter irgendwie… Bis zu dem Punkt, an dem ich mir das Schaltwerk abgerissen hab… da war dann Ende.

Lass uns doch mal in Adjektiven wie krass, schön, beeindruckend oder unvergesslich schwelgen – was war das Highlight deiner Reisen?

Alles… jede der Reisen, egal ob selber auf dem Rad oder im Begleitfahrzeug war wundervoll. Ein Land in Radgeschwindigkeit zu erkunden ist einfach das Beste. Aber wenn ich wirklich ein Erlebnis hervorheben soll, dann den Aufstieg zum Mt. Norikura, unserem fünften Checkpoint auf der Japanese Odyssey. Es war der vierte Tag im Dauerregen und am Ende der Etappe lag ein 38 Kilometer langer Anstieg hoch auf 2.900 Meter über dem Meeresspiegel. Die letzten zwölft Kilometer dann im Nebel. Das war die härteste Etappe in Japan – aber rückblickend ein hammermäßiges Abenteuer.


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